„Rom wurde nicht an einem Tag erbaut“, „Gut Ding will Weile haben“, „Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht“. Es gibt viele schlaue Redewendungen die einem mitteilen möchten: Geduld zu haben und dass man stoisch seiner Arbeit nachgehen sollte. Klingt gut – Dennoch bleiben meine SRAD-Racing-Projekte für die Saison 2022 viel Arbeit. Ja, viel, viel Arbeit.
Beschwichtigende Phrasen sind es nicht, die mich an mein Ziel führen werden. Vielmehr der Umstand, dass ich stur wie ein Esel in Richtung Ziel marschiere und meine Werkstatt einen Pelletofen besitzt 😛
Nun zum aktuellen Zwischenstand:
Gekauft habe ich mittlerweile 3 Einspritzer-SRAD´s (für den Laien unter den Lesern: Einspritzer-SRAD = GSX-R 750 von 1998 oder 1999). Eine als Ersatzteillager und 2 werden für den Renneinsatz gerüstet. Ich weiß was ihr jetzt wieder denkt: „Da jammert der Typ wegen des teuren Rennsports mit modernen Superbikes und im selben Moment übermannt ihn seine eigene Kaufkraft wegen ein paar alten Mopeds…!“. Mit den nächsten Zeilen werde ich diese Vorstellung bestimmt nicht entkräftigen, denn ich habe einen Plan.
Wie gerade erwähnt entstehen 2 Racing-SRAD´s. Diese werden ganz am Ende genau die gleichen Tuning-Komponenten besitzen. Im Sinne des Projektleiters dann nämlich New-Age-Teile. Eine sogenannte Frischzellenkur steht an. Bevor dieses jedoch Formen annimmt, waren Altlasten zu beseitigen. Im einzelnen waren das komplett verrostete Tanks und Benzinpumpen, festgegammelte Bremsen, augetrocknete Lager/Umlenkungen, tropfende Gabeln und Federbeine, ein Mäusennest in einem der Rahmen und so weiter. Im Endeffekt also erst einmal ein großer Service – die maximale Billy-Inspektion. Und das meine ich auch so. Runderneuerung der Einspritzanlage mit dem Tausch sämtlicher Dichtungen und Filter, Neuaufbau aller Benzinpumpen, Bremsen überholen, Alle Lager kontrollieren/tauschen/abfetten, großer Motorservice, Fahrwerk revidieren und und und. Im Prinzip wandern alle Motorräder in Teilen durchs das Ultraschallreinigungsbad. Das ist demnach der Grundstock für den Aufbau als Rennmaschine.
Nun zu den Upgrades, welche auf meiner Liste stehen und teilweise auch schon umgesetzt wurden. An erster Stelle steht ein vernünftiges Fahrwerk. Im Detail ist das ein K-TECH DDS Pro Federbein und ein K-TECH Closed-Cartridge-System. Das Cartridge kommt allerdings nicht in die originale Gabel, sondern in die einer 2008er GSX-R 750. Von diesem Modell übernehme ich auch die Gabelbrücke. Damit verbunden kommen radiale monoblock Bremssättel einer R1 von 2005 zum Einsatz. Die Bremspumpe wird eine 17er VRC von Galespeed und die Beläge wie immer GPFAX von EBC. Damit das Federbein richtig arbeiten kann und ausreichend Raum findet platzieren wir die Schwinge einer GSX-R 750 von 2001. Das bringt überdies noch die Möglichkeit etwas mehr Radstand zu fahren. Die schweren originalen Räder fliegen raus. Es werden von der K46 S1000RR die HP4 Räder eingepasst. Zudem träume ich noch von einem kleineren und leichteren Bremssattel hinten. Der Motor bekommt selbstverständlich eine Anti-Hopping-Kupplung und darf durch eine Akrapovic-Komplettanlage frei ausatmen. Eingeatmet wird durch den BMC-Racingluftfilter. Der Wechsel auf 520er Kette sowie das Entfernen von jeglichem unnötigen Gewicht, Stahlflexleitungen für die Bremse und das Verbauen einer Racing-Fußrastenanlge mit Schaltumkehr sind obligatorisch.
Ich hoffe Ihr habt jetzt eine kleine Vorstellung wo die Reise hingeht und was ich treibe, während Ihr die Couch platt drückt. Kleiner Scherz am Rande.
Ich hoffe wir sehen und hören uns bald.
Bis dahin und FROHES NEUES,
euer Billy