Im April diesen Jahres fand üblicherweise durch Speer Racing am Hockenheimring mein Auftakttraining statt. Bei bestem Wetter war ich standesgemäß im DEKRA-Haus mit meinen 2 SUZUKI SRAD´s zu finden. Die habe ich zu dem Zeitpunkt final auf die bevorstehende Moto Trophy-Saison abgestimmt. An so einem ersten Zusammentreffen der Racing-Szene freut man sich vor allem die ganzen Freunde und Bekannten aus dem Fahrerlager wiederzusehen. Da kann zwischen einem „Gibt´s dich auch noch!“ und einem „Bist dieses Jahr auch wieder am Start“ und dem eigentlichen Training die Zeit schon knapp werden. Dennoch ergab es sich, dass Mike Nagel und Steve Ohrnberger vom Rheintal MSC sowie meine Wenigkeit eine erste kleine Gesprächsrunde abhalten konnten. Der Inhalt: „Ob ich mir vorstellen könnte Endurance Rennen auf einer Kawasaki ZX10RR zu fahren?“. Das kam überraschend. Die modernen Superbikes hatte ich eigentlich schon ad Acta gelegt. Ich war grundsätzlich fest überzeugt mit meinen SRAD´s die Rennstrecken in Zukunft unsicher zu machen und eventuell noch eine GSX-R 1000 K1 schick aufbauen, um Classic Endurance fahren zu können. Und dieser Classic Endurance-Gedanke war auch alles andere als ausgereift. Eher so ein Herumspinnen, wenn man unter der Dusche steht oder irgendwo unnötig lange warten muss und die Tagträumereien immer größere Kreise ziehen. Das grundsätzliche Reiz Langstreckenrennen zu bestreiten – Ja, der war immer da und ist er bis heute.
Dazu muss man wissen, dass ich als Jugendlicher hauptsächlich Langstreckenrennen gefahren bin. Damals relativ erfolgreich im Kart. Auf Indoor- und Outdoorbahnen. 3, 4, 6… 12 oder 24h Rennen – egal. Hauptsache Heizen. Am liebsten draußen bei wechselhaftem Wetter und viel, viel Fahrzeit.
„So, aber was nun tun mit dieser Anfrage? Naja – erst mal drüber schlafen. Kann man vielleicht für 2024 dann in Erwägung ziehen. Muss ja nicht dieses Jahr sein und das Finanzielle müsste auch erst mal stimmen. Bin ja gut ausgelastet mit der Moto Trophy für 2023.“ So sortierte ich das im Kopf.
Ein paar Text- und Sprachnachrichten mit Mike später verständigte man sich darauf, dass ich dieses Jahr als Ersatzfahrer bereit stehen würde, aber nicht böse wäre, wenn das noch gar nicht notwendig werden würde. Immerhin hatte ich 2 Jahre keine aktuelle 1000er bewegt. Eine vernünftige Vorbereitung sähe doch etwas anderst aus. Zudem stand bei mir ganz klar im Fokus meine 1999er 750er Suzukis zu Meistermotorrädern zu machen.
Also dem Rheintal MSC beigetreten und vorsichtshalber die A-Lizenz beim DMSB gezogen.
Entweder habt Ihr es mitbekommen oder könnt es euch schon denken. Bedarf entstand mehr als schnell. Im Endeffekt reiste ich dann ohne einen Meter mit der Kawasaki ZX10RR gefahren zu sein und ohne Streckenkenntnis nach Spa Francochamps. Dort gab es dann den Kaltstart für mich beim stark besetzten 6H-Rennen.
Wie es mir dabei erging und welche Eindrücke ich sammeln durfte erfahrt Ihr im nächsten Bericht.
Bleibt gespannt.