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Das Rennwochenende in Oschersleben

Es kann nicht immer nach Plan laufen. Das sollte jedem Sportler klar sein. Auch mir ist dies bewusst. Dennoch versuche ich im Vorhinein diverse Szenarien für das Bevorstehende bereit zu halten.

Oschersleben erwartete ich gar nicht anderst als etwas schwieriger zu meistern, da die Strecke sehr technisch und körperlich fordernd ist. Zudem musste ich erst einmal ein passendes Setup für meine Suzuki auf diesem Kurs finden. Letzteres gestaltete sich etwas schwierig. Genauer gesagt: wir arbeiteten das ganze Wochenende permanent daran, ein gutes Gefühl für den Vorderreifen zu bekommen und das Bike handlich für die vielen Richtungswechsel. Leider gelangen uns die richtigen Schritte für schnelle Runden erst am Sonntag vor dem 2. Rennen.
Die Qualifikation lief auf Grund der beschriebenen Probleme nicht zufriedenstellend. Das fehlenden Gefühl in der Front ließ mich einfach nicht richtig Druck aufbauen. Ein Sturz am Freitag genau wegen eines einklappenden Vorderrads machte das Ganze selbstverständlich nicht besser. Schließlich stand ich in einem vollen Feld mit 40 Startern auf der 12. Position. Keine schöne Ausgangssituation – aber das beste daraus machen war angesagt.

Im ersten Rennen lief der Start zunächst ganz ordentlich, aber ein kleiner Schaltfehler, ließ einige Kontrahenten vorbeiziehen bis hin zur ersten Kurve. Ich versuchte den Druck zu erhöhen und mich nach Vorne zu arbeiten. Ein zwei Plätze gut gemacht, überraschte mich in der schnellen Triple-Links ein heftiger Vorderradrutscher in Runde 6. Das fühlte sich absolut nicht gut an und sorgte dafür, dass ich speziell in der Sektion das Tempo etwas rausnehmen musste. Runde 7 dementsprechend etwas vorsichtiger. Runde 8 abermals ein heftiger Vorderradrutscher in der schnellen Linkskurve. Ich musste anschließend sogar das Motorrad aufrichten und die Auslaufzone nutzen um nicht zu Stürzen damit verlor ich wieder eine Position. Nach diesem zweiten Schreck beschloss ich nichts mehr zu riskieren und das Ding ohne weiteres Risiko zu Ende zu fahren. Das Ergebnis war ein absolut unzufriedenstellender 11. Platz.

Sonntag morgen, vor dem 2. Rennen testeten wir ein weiteres mal verschiedene Lösungen, um das Motorrad mehr Stabilität in der Front zu bekommen. Davon wirkte auch dann auch ein wichtiger Schritt. Damit machte ich mir Hoffnungen im 2. Rennen deutlich mehr rauszuholen.
Der Start im 2. Rennen lief nicht gut, ich verlor vom 10. Platz gestartet 2 bis 3 Plätze, doch beim Anbremsen fand ich die Lücke, die mich nach der ersten langgezogenen Rechtskurve auf Platz 6 brachte. Auf der Position konnte ich lange hinter der Spitzegruppe Schritt halten. Angriffe von hinten konnte ich mehrfach auf der Bremse abwehren und meine Postion verteidigen. Eine 1:31,4 war die schnellste Runde die ich im Rennenn und bisher am ganzen Wochenende gefahren bin. Das Motorrad funktioniert also soweit. Leider muss ich zugeben, dass ich ab Rennhälfte wirklich platt war und die Rundenzeiten einfach nicht halten konnte. Es fiel mir immer schwerer die Suzi in den vielen hektischen Richtungswechseln flott genug umzulegen. Kurzum mir fehlte nach dem ganzen Schrauben und Testen des Wochenendes einfach die Kraft mein Team und mich zu belohnen. Das nehme ich voll und ganz auf meine Schultern. Das darf einfach nicht sein. Der 10. Platz war das Resultat des 2. Rennens.

Schlußendlich war es nicht das, was ich mir vorgenommen hatte. Das Positive was ich aus dem Rennwochenende mitnehme ist, dass ich viel über die Suzuki gelernt habe und jetzt deutlich besser verstehe, welche Auswirkungen diverse Einstellungen an der GSXR1000 R haben. Des Weiteren haben wir am Ende doch ein Setup gefunden, welches nächstes Jahr als Basis in Oschersleben dient.

Die Konsequenzen für mich: Ich werde noch härter an meiner Fitness arbeiten als bisher und meine Daten und Testergebisse fein säuberlich zusammentragen. Der Erfolg will hart erarbeitet werden und dafür bin ich mehr als bereit.

GANZ KLAR: Ich will nach VORNE!