Die Freude war groß als wir im tschechischen Brünn ankamen. Endlich wieder Rennen fahren. Endlich wissen wo man in der Klasse der Superbikes der Internationalen Bike Promotion Meisterschaft steht. Ich war bereit. Leider war der Wettergott überhaupt nicht bereit und hat es quasi das komplette Rennwochenende regnen lassen. Das war schon irgendwie verrückt. Eine nasse Strecke stört mich jetzt nicht wirklich, dennoch hätte ich gerne meine Rundenzeiten in einen trockenen Asphalt gebrannt. Nun denn – Ist ja bekanntlich für alle gleich. So drehte ich Runde um Runde mit meinen Regenreifen und tastete mich mehr und mehr ans Limit heran, denn im Regen hat jede Rennstrecke so ihre Eigenarten: Rutschige Stellen, kleine Bachläufe, Pfützen und so weiter. Zudem musste ich mich auch erst mal an die GSXR 1000R bei den Bedingungen gewöhnen. Das Gefühl wurde stetig besser und so konnte ich mich tatsächlich am Ende die Qualifikation auf dem 1. Platz wiederfinden – Die Pole Position. Es hätte also kaum besser laufen können!
Dennoch war eines auch klar: Die Spitze des Feldes fuhr ähnliche Rundenzeiten und daher konnte im Rennen alles noch einmal durchgemischt werden.
Im ersten Rennen am Samstagabend hatte ich einen guten Start und versuchte einfach konstante Rundenzeiten abzuliefern und in der Führungsgruppe mitzurollen. Am Ende war es der 4. Platz. Gerne hätte ich wenigstens noch den letzten Podestplatz ergattert, aber als Rookie in der Klasse und angesichts der Wetterbedingungen war das Ergebnis doch absolut in Ordnung. Weit weg waren Platz 2 und 3 auch nicht. Daher wollte ich am Sonntag auf jedem Fall auf dem Podium stehen.
Das zweite Rennen brachte nach einem ganzen Wochenende Dauerregen tatsächlich eine abtrocknende Ideallinie hervor. Der Himmel war zwar bedeckt und hätte eventuell auch wieder feucht von oben bringen können, trotzdem montierten wir Slicks und hofften das Beste. In der Startaufstellung konnte ich feststellen, dass alle in den ersten 2 Startreihen auf Slicks setzten. Somit ging es darum, wer als erstes mehr Vertrauen oder Mut hat das Bike über die feuchten Stellen fliegen zu lassen. Für mich war das zusätzlich nicht ideal, denn ich bin mit der 1000er noch keinen Meter im Trockenen auf der Rennstrecke in Brünn gefahren, während die Konkurrenz die Bremspunkte zumindest aus den Vorjahren kennen sollte. Der Start funktionierte abermals sehr gut und nach der ersten Kurve war ich in Führung. Die erste Runde beendete ich als Zweiter und wollte möglichst am Spitzenreiter, Alex Berti, dranbleiben. Ein paar Rutscher über die nassen Flecken, ließen mich an diversen Stellen, das Tempo etwas drosseln. Im Kampf um Platz zwei musste ich dann leider auch nachgeben, aber der Abstand nach Hinten war anschließend groß genug um das Rennen kontrolliert auf dem Podest zu beenden. Schließlich war das auch das Ziel.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden und hatte mega viel Spaß mit meiner Suzuki. Der dritte Rang in der Meisterschaft (Ergebnisse) nach dem ersten Event ist wohl auch mehr als man von mir erwartet hat und wie ich finde noch ausbaufähig 😉
Ich freue mich jetzt wahnsinnig auf Oschersleben und werde dafür weiter an meiner Fitness und an der GSXR1000R arbeiten.
Haut rein!
Billy